Psychologie

Ein ganzheitliches Verständnis von Diagnose und Therapie, das sich an den Fähigkeiten und Stärken des einzelnen Menschen orientiert, steht im Mittelpunkt unserer psychologischen Arbeit in der Mühlenbergklinik. Erleben und Verhalten bieten wichtige Ansatzpunkte, um die psychische und in der Folge auch die körperliche Befindlichkeit positiv zu beeinflussen. Die Veränderung gewohnter Verhaltensweisen fällt allerdings manchmal schwer. Wir wollen daher Anregungen geben, Einstellungen und Verhalten zu hinterfragen und bei Bedarf zu verändern. Einfühlsames Verstehen und die Vermittlung hilfreichen Wissens sehen wir dabei als sich ergänzende Elemente unserer Arbeit, die immer am aktuellen Wissenstand der Psychologie und der Verhaltensmedizin orientiert ist. 

Leitender Psychologe

PD Dr. phil. Dieter Benninghoven

Alle Mitarbeiter*innen der Abteilung verfügen über eine Qualifikation als Diplom-Psycholog*innen und haben die Berufsbezeichnung „Psychologische Psychotherapeutin/ Psychotherapeut“ erworben oder befinden sich in einer berufsbegleitenden Ausbildung, die den Erwerb dieser Qualifikation zum Ziel hat. Die dabei vertretenen psychotherapeutischen Verfahren umfassen die Verhaltenstherapie, die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, die Gestalttherapie sowie die Systemische Therapie. 

Behandlungsschwerpunkte/Leistungsangebote

Gefühle, Einstellungen und Verhaltensweisen sind in der eigenen Lebensgeschichte eines Menschen fest verwurzelt. Auch akute Krankheitsereignisse haben unter Umständen Spuren in der emotionalen Befindlichkeit hinterlassen. Psychologische Veränderungen sind daher nicht immer leicht umzusetzen. Die individuelle Auseinandersetzung mit diesen Themen bedarf einer vertrauensvollen Atmosphäre. Wir bieten dazu den geschützten Rahmen des psychologischen Einzelgesprächs. 

Eine fundierte psychologische Diagnostik, bei der die modernen diagnostischen Verfahren zur Anwendung kommen, ist fester Bestandteil unserer umfassenden und ganzheitlichen Behandlung. Die psychologische Diagnostik findet bei uns sowohl mit Hilfe standardisierter psychologischer Fragebogenverfahren als auch in Form des ausführlichen psychologischen Gesprächs statt. In diesem Gespräch besteht für unsere Patientinnen und Patienten die Gelegenheit, ihre persönliche Lebenssituation, ihre Lebensgeschichte sowie aktuelle Schwierigkeiten und Probleme zu schildern. Wir entscheiden dann gemeinsam mit unseren Patienten über weitere Behandlungsschritte. 

Die Sehnsucht nach Entspannung kennen viele Menschen. Gesundheit braucht Zeiten der Regeneration und der Entspannung. Unser Team zeigt Wege auf, wie Phasen der Entspannung selbst herbeigeführt und in den Alltag integriert werden können. Das Erlernen und die Anwendung von Entspannungsverfahren hat sich als ausgesprochen wirksames Mittel erwiesen, um Stress und stressbedingten Reaktionen vorzubeugen oder sie zu verändern. Bei Bedarf besteht in unserer Klinik die Möglichkeit, unterschiedliche Entspannungsverfahren, wie das Autogene Training, die progressive Muskelentspannung oder imaginative Verfahren komprimiert zu erlernen. Wir bereiten zusammen mit unseren Patientinnen und Patienten die Übertragung der erlernten Fähigkeiten in den Alltag vor. 

Der Konsum von Nikotin ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung und den Verlauf zahlreicher Erkrankungen. Unser Ziel ist es, unsere Patientinnen und Patienten durch ein entsprechendes Seminarangebot zu sensibilisieren, damit sie die Entscheidung für oder gegen den Nikotinkonsum bewusster treffen. Dazu beraten und unterstützen wir unsere Patienten in mehrstündigen Schulungen ihren Tabakkonsum zu hinterfragen, ihre Motivation zur Abstinenz zu stärken und eine einmal getroffene Entscheidung gegen das Rauchen aufrecht zu erhalten. Unser Konzept beruht auf der freiwilligen Teilnahme an den Schulungen, den erhobenen Zeigefinger vermeiden wir. Gern laden wir dazu ein, unser Angebot zu erproben. 

Dauerhafter und übermäßiger Stress scheint eines der bedeutendsten Gesundheitsrisiken unserer Zeit zu sein. Der persönliche Umgang mit Stress findet seinen Ausdruck im Verhalten und in den Einstellungen. Unser Angebot in diesem Bereich umfasst neben der persönlichen Beratung ein ausführliches Seminar zum Thema Stressbewältigung. Die persönliche Art, mit Stress umzugehen, bildet sich über viele Jahre hinweg. Wenn die Patientinnen und Patienten ihren Umgang verändern möchten, geht dies in der Regel nicht von heute auf morgen und schon gar nicht von selbst. Bei uns besteht die Gelegenheit, über den individuellen Umgang mit Stress nachzudenken und die Möglichkeiten einer Veränderung zunächst theoretisch und in einem zweiten Schritt auch praktisch umzusetzen. Wir bereiten die Übertragung der gewonnenen Erkenntnisse und neuer Verhaltensweisen in die Zeit nach der Rehabilitation zusammen mit den Patientinnen und Patienten vor. 

Der Einfluss von psychologischen Faktoren auf die Entstehung und Aufrechterhaltung von Herzerkrankungen gilt als gesichert. Veränderungen von Einstellungen und Verhaltensweisen können den Verlauf einer Herzerkrankung günstig beeinflussen. Unser psychologisches Angebot soll helfen, diese Veränderungen umzusetzen. In Einzelgesprächen sowie in speziell dafür eingerichteten Gruppen informieren wir unsere Patientinnen und Patienten über psychologische Aspekte von Entstehung und Verlauf der Herzerkrankung. Wir beraten sie über Möglichkeiten, angemessen mit der Krankheit zu leben und den Verlauf durch einen gesundheitsbewussten Lebensstil günstig zu beeinflussen. Dabei legen wir besonderen Wert darauf, die individuelle Situation unserer Patienten zu berücksichtigen. 

Chronische Schmerzen sind häufig nicht nur schwer erträglich, sondern sie erscheinen auch unveränderlich. Unser Ziel ist es, dies in Frage zu stellen und die Fähigkeit, Schmerzerleben selber zu beeinflussen, wieder zu entdecken bzw. zu stärken. In Einzelgesprächen, in speziellen Schulungen sowie in gruppentherapeutischen Angeboten vermitteln wir dazu einen ganzheitlichen Zugang zum chronischen Schmerz. Veränderungen in den Einstellungen, den Gefühlen sowie im eigenen Verhalten werden erarbeitet und erprobt, um unseren Patienten Möglichkeiten und Wege aufzuzeigen, wie sie ihr eigenes Schmerzerleben positiv beeinflussen können. 

Wenn der Verlauf chronischer Erkrankungen nachhaltig positiv beeinflusst werden soll, ist in der Regel eine Änderung des bisherigen Lebensstils notwendig. Solch eine Veränderung betrifft sowohl die Einstellung als auch das Verhalten. In Form von Vorträgen, in Gruppen- und in Einzelgesprächen zeigen wir unseren Patientinnen und Patienten die psychologische Dimension von Lebensstiländerungen allgemein und individuell auf. Verhaltensweisen wie Sport, Ernährungsgewohnheiten oder Entspannung werden dabei ebenso angesprochen wie zentrale Einstellungen, z.B. die Fähigkeit, nur den Anforderungen gerecht werden zu wollen, die den eigenen Fähigkeiten und Kräften entsprechen. Wir legen großen Wert darauf, unseren Patienten zu vermitteln, dass ein angepasster Lebensstil nicht nur Gesundheit fördert, sondern auch die Lebensqualität verbessert.